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CrimethInc. über Kapitalismus und Widerstand

In den vergangenen Monaten zogen "CrimethInc. Agents" durch Europa, unter anderem Deutschland, um ein wenig die Trommel zu rühren für ihre Analysen, die sich in ihrem neuen Buch "Work" wiederfindet. Da ich einer dieser Veranstaltungen beiwohnte kann ich nur sagen: Sehr gut gelungen, anarchistische Theorie in einer Komplexität, wie sie sonst im deutschsprachigen Raum kaum zu finden ist, auf eine sehr deutliche und eingängige Weise präsentiert.

Doch wer die Veranstaltungen verpasst hat, muss nicht verzagen, denn auf crimethinc.blogsport.de findet sich nun eine Zusammenfassung der Vortrags:

Was meinen wir damit, wenn wir sagen, dass wir Anarchist_innen sind? Selbstverständlich wollen wir Freiheit und lehnen den Staat, Kapitalismus und alle Hierarchien ab – wir verstehen Anarchismus aber auch als einen leidenschaftlicheren Weg unsere Leben zu leben. Kapitalismus abzuschaffen bedeutet, nicht nur die Ökonomie neu zu organisieren, sondern auch ein neues Verständnis von Wert zu entwickeln. Wir müssen keine Expert_innen sein um die Ökonomie zu verstehen; wir können den Kapitalismus von jedem Standpunkt, innerhalb und außerhalb unserer Rollen in ihm, bekämpfen. Kapitalismus ist nicht das einzige System, das uns unglücklich macht, daher bekämpfen wir nicht nur diese Wirtschaft, sondern alle Formen von Herrschaft.

Wir können die Ausgangspunkte für antikapitalistischen Widerstand in drei Begriffe fassen: Produktion (unsere Arbeitsplätze und festgelegten Rollen in der Wirtschaft), Konsum (die Sachen, die wir kaufen; unsere Subkulturen; Sachen, die wir machen, wenn wir nicht bei der Arbeit sind) und Prekarität (die Instabilität, die heutzutage mehr und mehr Leute innerhalb des Kapitalismus betrifft).

Mehr wie gesagt unter crimethinc.blogsport.de oder in englischer Spracher unter crimethinc.com.

Die in den USA und UK verbreitete Praxis "Reportbacks" von Aktionen und Vortragsreihen zu schreiben, so wie es hier der Fall ist, wäre übrigens auch im deutschsprachigen Raum, wo oft anarchistische Gruppen nicht viel oder gar nicht voneinander Wissen eine sinnvolle Institution.