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Die schwarzen Ecken des Webs: Gai Dào

Mittlerweile sind es doch einige: die Webpräsenzen des Anarchismus. In einer Reihe von Interviews möchten wir euch mit den schwarzen Ecken des Webs vertraut machen. Diesmal stellen wir euch vor: Die Zeitschrift Gai Dào. Zu diesem Zweck haben wir ein Interview mit Mitgliedern der Redaktion geführt.

 

 

Warum habt ihr angefangen zu schreiben?

Rudi: Das FdA1 hatte schon lange vor, eine eigene Publikation herauszugeben. Unser erster Versuch schlief allerdings schon mit der Nullnummer ein. Im September 2010 hatte dann ein Genosse, auch durch die 1. Libertäre Medienmesse inspiriert, die Idee, es einfach noch einmal zu probieren. Gesagt, getan – es wurde im Forum vorgeschlagen, und da es keine Gegenstimmen gab, fing dieser an, die Nummer 1 der Gai Dào für den 1.1.2011 vorzubereiten.

Aber eure Frage zielt ja sicher auch noch in eine andere Richtung. Darum nun auch noch ein paar Worte zur grundsätzlichen Motivation. Nachdem der Schwarze Faden2 eingegangen war, gab es im deutschsprachigem Raum eigentlich nur noch zwei bundesweit erscheinende anarchistische Zeitungen (die auch in der Schweiz und Österreich bekannt sind): die Graswurzelrevolution und die Direkte Aktion.3 Beide Zeitungen beschränken sich selbst, aus guten Gründen, auf bestimmte Themen bzw. auf bestimmte Perspektiven auf die Themen. Wir wollten das von Anfang an anders machen und unseren organisatorischen Ansatz, offen für alle Anarchist*innen und anarchistischen Strömungen zu sein, auch im Magazin umsetzen. Darüber hinaus unterscheiden uns noch einige andere Punkte von den beiden vorgenannten Zeitungen. So haben wir die Freiheit, nicht auf die Länge von Artikel achten zu müssen, da wir von Anfang an bereit waren Artikel auch in Teilstücken und (Mini-)Serien zu veröffentlichen.

Im Editorial der Nummer eins der Gai Dào steht Folgendes zur Motivation: „Mit diesem Zeitungsprojekt versuchen wir einen weiteren Schritt zu einer anarchistischen Föderation zu gehen. Darüber hinaus hoffen wir neben Zeitungen wie der 'Graswurzelrevolution' und der 'Direkte Aktion' und Internetportalen wie 'syndikalismus.wordpress.com' weiterführende Informationen zur aktuellen anarchistischen Bewegung geben zu können. Dabei bemühen wir uns über den Tellerrand des deutschsprachigen Raumes hinaus zu sehen .... Gleichzeitig wollen wir perspektivisch auch Platz für theoretische Auseinandersetzungen bieten, denn immerhin sind viele unserer Gedanken schon mehr als 150 Jahre alt. Es gilt also sie an unserer alltäglichen Praxis zu prüfen und zu sehen ob sie noch Zeitgemäß sind und wie ggf. ein modernisierter Anarchismus im dritten Jahrtausend (nach unserer Zeitrechnung) aussehen könnte.“

Worüber schreibt ihr?

Rudi: Wir denken, dass wir eine erstaunliche Vielfalt an Artikeln und Themen haben. Dabei liegt der Schwerpunkt eindeutig auf aktuellen Bewegungen und den konkreten Aktivitäten anarchistischer Projekte, Organisationen, Initiativen und Personen. Dabei geht es nicht ausschließlich um rein anarchistische Projekte/Aktionen, im Gegenteil: Wir wollen ja gerade versuchen anarchistische Positionen zu aktuellen politischen Ereignissen zu entwickeln und aufzuzeigen, dass die anarchistische Bewegung sich nicht in irgendeinem selbstgewähltem Ghetto verkriecht, sondern sich in vielen Bereichen und Bündnissen engagiert.

annihilation: Wir haben an einer Stelle mal geschrieben „…dabei sind unsere Themen so vielfältig wie wir selbst” und ich denke, das trifft den Kern der Sache ganz gut. Natürlich an erster Stelle über Themen, Bewegungen und Ereignisse, bei denen wir denken, dass sie für „die” anarchistische Bewegung wichtig oder interessant sein könnten. Aber sowohl wir als auch unsere Leser*innen haben natürlich Interessen und Bedürfnisse, die über „klassische” politische Themen hinausgehen. Und natürlich stecken wir alle in den kleinen und großen Tücken des gemeinen Alltags. Dem versuchen wir auch Rechnung zu tragen und so findet ihr auch mal „triviale” Gedichte und Geschichten, Tipps für den Ämtergang, Kochrezepte und vieles mehr.

Für wen schreibt ihr?

Rudi: Im Idealfall stellt die Gai Dào ein Scharnier dar zwischen der anarchistischen Bewegung und dem ganzen Rest der Welt. Zum einen wollen wir mithelfen, die anarchistische Bewegung im deutschsprachigen Raum vermittels gemeinsamer Kommunikation und Informationsaustausches zu vernetzen, andererseits wollen wir auch und gerade nicht-Anarchist*innen erreichen. Diese sollen sehen wie vielfältig die Bewegung ist, wie gut Organisation ohne Zentralinstanz funktionieren kann und wie eine Diskussions- und Streitkultur aussehen kann, die anstelle der „Rechthaberei” lieber versucht konkrete Probleme zu lösen.

jt: Das ist ein offener Entwicklungsprozess. So richtig eingrenzen lässt sich die Frage des Zielpublikums ja leider (oder zum Glück) nicht: Menschen sind irgendwie – unterschiedlich.

Generell sind wir jedoch ganz klar ein Blatt für Menschen, die entweder Anarchist*innen sind oder sich für diese Themen oder diese Perspektive interessieren. Neben der Bereitstellung von Informationen für Erstere, sind wir stark daran interessiert, auch Letzteren Anknüpfungspunkte zu bieten, die zu einer Verbreiterung der anarchistischen Bewegung führen können.

Angenommen, man würde Euch eine Seite in der nächsten FAZ zur Verfügung stellen, was würdet ihr schreiben?

Rudi: Ich würde vermutlich einen modernen Werbetext schreiben dessen Inhalt sich auf folgende Aussage reduzieren ließe: Liebe FAZ-Leser*innen, sucht anarchistische Medien und informiert euch an der Quelle. Wenn euch die anarchistischen Grundideen gefallen, dann sucht Anarchist*innen in eurer Nähe und seht zu, ob/wie ihr mit ihnen zusammen aktiv werden könnt!

jt: Vielleicht was Selbstreferentielles über das Verhältnis von FAZ zu David Graeber, am liebsten jedoch was aus der Trickkiste der Kommunikationsguerilla im Sinne einer subversiven Affirmation oder einer Überidentifizierung.

annihilation: Ich würde mich da eher jt anschließen, denn bei allem Wohlwollen, das zur Zeit in der bürgerlichen Presse für Anarchismus besteht, ist es doch genau diese, die anarchistische Intervention und Kritik im Zweifelsfall dann doch eher abwiegelt, verschweigt und verleumdet. Also würde ich eine solche Chance dann doch eher als Propagandamöglichkeit nutzen, gerne im Stil der Kommunikationsguerilla.

Aber ich denke unsere konkrete Entscheidung würde auch von den Umständen abhängen, etwa ob wir uns zu einem bestimmten Thema äußern sollen oder so.

Wie schätzt ihr das Potenzial der Occupy-Bewegung ein? Knüpft ihr Verbindungen?

w.m.: Zumindest in Ostdeutschland würde ich sagen, dass sich die Bewegung schon wieder völlig totgelaufen hat, vielleicht mit Ausnahme von Berlin. Da gibt es nix zum Anknüpfen. Auch europaweit zeichnet sich ja ab, dass vorerst wieder die „klassischen” Akteur*innen, allen voran die Gewerkschaften den Protest weitertragen. Ich denke, in Deutschland war Occupy wichtig für die Radikalisierung von hunderten, vielleicht tausenden von Menschen – diese haben sich nun aber zu großen Teilen entweder in die verschwörungstheoretischen Kreise geflüchtet oder sich in den klassischen Linken und anarchistischen Organisationen eingereiht. Ein Freund von mir war bei Occupy sehr aktiv und traf in St. Imier4 diverse Leute wieder, die nun in verschiedensten anarchistischen Zusammenhängen aktiv sind.

Gibt es in Sachen politischer Theorie in letzter Zeit etwas, das Euch auf neue Gedanken gebracht oder zum Umdenken bewegt hat?

annihilation: Also, auf neue Gedanken komme ich tagtäglich, oftmals durch winzige Kleinigkeiten, die ich irgendwo sehe, lese oder aufschnappe und die entweder in laufende Denkprozesse einfließen oder manchmal auch neue aufmachen. Konkret auf eure Frage bezogen fällt mir gerade nichts Konkretes ein, was während des Lesens ein „Klick” erzeugt hätte, mich also in einem bestimmten Punkt radikal hat umdenken lassen. Da sind es eher ganze Themengebiete, mit denen ich mich seit einiger Zeit beschäftige und die mir viel neuen Input gegeben haben: Zum einen der Poststrukturalismus, gerade bezogen auf das Werk von Foucault und seine Analysen über Herrschaft, Staat und Strafe. Dann die Kritische Psychologie, die neben ihrer – vollkommen berechtigter und interessanter – Kritik an verschiedenen Formen der „Mainstreampsychologie” viel zur Frage zu bieten hat, wie sich gesellschaftlichen Bedingungen auf die Entwicklung und das Verhalten von Menschen auswirkt. Und zu guter Letzt einige Texte des crimeThink-Kollektivs aus den USA, die es in einer wunderschönen Sprache schaffen, zumindest eine Alternative zum „traditionellen” Anarchismus anzubieten, der sich meiner Meinung nach in vielen Punkten undogmatischer, realitätsbezogener und auch ansprechender darstellt als vieles vor ihm.

w.m.: Nun ja, ich habe mich im letzten Jahr sehr zum Anarchosyndikalisten entwickelt, dagegen hatte ich mich viele Jahre konsequent gewehrt . Das ist natürlich nicht ohne sehr viel theoretische Weiterbildung, Debatten etc. abgegangen. Das Ganze beschäftigt mich natürlich insofern gerade besonders, als dass derzeit in Spanien, Portugal und Italien die anarchosyndikalistischen Gewerkschaften ja eine regelrechte Renaissance erleben und die Generalstreiks in Europa ja gerade im Monatstakt durchgeführt werden. Das hätte ich vor ein paar Jahren noch für unmöglich gehalten. Spannende Zeiten also. Ebenso spannend finde ich die Frage, wie eine aktuelle anarchistische Klassenanalyse aussehen kann und adaptiere da gerne bei Bourdieu, der ja dem Klassenmodell einiges mehr an Komplexität und Detailreichtum verliehen hat.

Was braucht oder fehlt Eurer Meinung nach der anarchistischen Bewegung?

Rudi: Kontinuität, Zuverlässigkeit und selbstbewusstes Auftreten als anarchistische Bewegung! Glücklicherweise scheint sich beides in den letzten Jahren in Ansätzen herauszubilden. Lange Zeit gab es eigentlich nur die FAU-IAA, die ja einen sehr spezifischen Teil der anarchistischen Bewegung darstellt, die diese drei Merkmale präsentierte.

jt: Eine Vision von Transformation/Revolution. Anarchist*innen machen sich sehr viele Gedanken dazu, wie eine „bessere” Gesellschaft aussehen könnte, aber auch zu den Problemen, die die Menschen heute haben. Was uns jedoch fehlt, ist eine klare Idee davon, wie wir die Probleme hinter uns lassen und diese „bessere” Welt erreichen können. Da müssten wir viel mehr Ideen entwickeln und (jenseits von Protest und Aufklärung) Ansatzpunkte für konkretes Eingreifen finden und dies dann strategisch umsetzen.

annihilation: Einiges von dem, was Rudi und jt bereits gesagt haben. Ich denke, was unsere Vision einer freien Gesellschaft betrifft, sind wir ganz gut aufgestellt. Hier müsste die anarchistische Bewegung nur noch
selbstbewusster auftreten, gerade in einer Zeit, in der mensch wieder „offiziell” über Alternativen redet. Was meiner Meinung nach wichtig ist, wäre, sich Konzepte zu überlegen, die anarchistische Ideen und Modelle auch konkret attraktiv machen. Denn ich denke, dass einige Menschen unsere Ideen in der Theorie gut finden, aber dennoch genug mit den alltäglichen Problemen zu kämpfen haben und die im Anarchismus keine – auch nicht mittelfristige – Lösung ihrer Probleme sehen. Also ganz konkret, denen der Anarchismus auch nicht sagen kann, was sie machen können, wenn mal das Geld für Miete oder Essen fehlt, womit sie alles bezahlen sollen, wenn im Betrieb mal gestreikt wird etc. pp. Dazu müssten die Gegenstrukturen – die es ja durchaus in großer Zahl gibt – weiter ausgebaut und – ganz wichtig – auch weiter in die bürgerliche Mitte getragen werden. Also bspw. mehr Lebensmittel-Kooperativen in den Stadtteilen, mehr selbstorganisierte Sprachkurse, Nachhilfestunden und Kinderbetreuungen oder eine wirklich gefüllte Streikkasse für die FAU oder andere Basisgewerkschaften.

Welche Möglichkeiten seht ihr durch das Internet für die anarchistische Bewegung?

jt: Das Internet birgt ein Potential, das wir noch immer nicht auch nur ansatzweise richtig nutzen: Unsere Zeitschrift ist ein exzellentes Beispiel für dieses Potential, da sie mittlerweile beinahe zwei Jahre lang ausschließlich online erstellt wird. Alle Arbeit läuft über ein internes Forum, die gesamte Planung ist virtuell. Das Internet bietet die handfeste Möglichkeit, Gruppen und Projekten Skills anzubieten, die dort nicht verfügbar sind (insofern sie sich virtuell vermitteln lassen, natürlich) – oder eben, wie im Fall der Gaidao, Projekte zu stemmen, die lokal nicht oder nur unter großen Erschwernissen umsetzbar wären. Das soll jetzt aber nicht zu einem blauäugigen Plädoyer für das Internet und Virtualisierung ausarten: Natürlich kann kein Internet lokale Arbeit an der Basis und zwischenmenschlichen Beziehungen ersetzen. Es ist ein Tool, nicht mehr, aber auch nicht weniger – nämlich ein Mächtiges.

annihilation: Ich würde da sogar noch weiter gehen als jt: Das Internet ist mittlerweile DAS zentrale Medium für Informationsgewinnung, die Bewältigung des alltäglichen Lebens und auch für die eigenen sozialen Kontakte. Dabei habe ich natürlich viel Kritik daran, aber diese Realität gilt es ersteinmal anzuerkennen. Wenn es in Deutschland mittlerweile fast genausoviele Facebook-Accounts wie Einwohner*innen gibt, hilft es wenig, sich besserwisserisch rauszuziehen und nur mit dem Zeigefinger zu wedeln, weil Facebook ja – natürlich – ein beschissenes Unternehmen und eine Datenkrake ist, sondern vielmehr zu überlegen, wie dieses Medium genutzt werden kann, ohne die eigenen Ansprüche in Übergebühr zu strapazieren. Informationen können beispielsweise mit so einem Medium x-mal schneller verbreitet werden als ganz klassisch über die eigene Homepage mit ein paar Dutzend Besucher*innen am Tag. Mobilisierungen funktionieren durch ein solches Prinzip weit einfacher und erreichen auch leichter Menschen ohne konkreten Bezug zur Thematik oder der Richtung, aus der sie kommt, denke ich. Aber natürlich muss immer eine kritische Reflektion da sein, inwieweit das jetzt „der Sache” nützt, oder wie weit mensch schon unkritisch auf irgendwelche Hypes aufspringt oder ihnen hinterherrennt.

w.m.: Ich denke vor allem, dass das Internet eine anarchistische Gesellschaft wesentlich machbarer erscheinen lässt. Beispiel Konsumplanung: anstatt dass die Produktionsföderationen sich einen geschätzten Bedarf aus den Fingern saugen oder an alle Menschen Umfragen verteilt werden müssen oder – noch schlimmer – jede*r das regelmäßig auf ner Versammlung klären muss, was er/sie/es vermutlich konsumieren wird, könnte das jetzt bequem z.B. über Onlineformulare laufen, entweder bei den Konsument*innen direkt oder aber bei den Güterlagern. Ähnliches gilt natürlich allgemein für Informationsweitergabe und Entscheidungsfindung. Ein Problem des Anarchismus ist ja, dass die Zeit und Konzentration des einzelnen Menschen begrenzt ist, folglich auch seine Partizipationsfähigkeit. Online-Debatten, Stimmungsbilder etc. ermöglichen jedoch, dieses Problem zumindest zu mildern, da die Kooperationspartner*innen nicht mehr zur gleichen Zeit oder am gleichen Ort entscheiden müssen. Insofern liegt in sogenannter Groupware m.M.n auch die Zukunft einer anarchistischen Gesellschaft. we.riseup.net ist da ein Beispiel, wenn auch lange nicht das funktionalste. Ein weiterer Vorteil für den Anarchismus ist die leichte Informationsweitergabe via Internet. Hätten wir nicht das Problem der staatlichen Repression, wir hätten nahezu grenzenlose Möglichkeiten der Transparenz und Wissensvermittlung. Wir bräuchten gar keine eigenen Festplatten mehr und die Arbeit von Mandatsträger*innen, z.B. in einer anarchistischen Produktionsföderation wäre zu jeder Zeit nachvollziehbar. Interessant sind diesbezüglich auch sogenannte “Open Hardware”-Projekte in Verbindung mit FabLabs, also quasi dezentralen Kleinstfabriken. Durch die möglichst große Standardisierung von Bauteilen und eine größere Forschung und Entwicklung nach flexibel herstellbaren und verarbeitbaren Baustoffen ließen sich mit Hilfe von Open-Hardware-Datenbanken z.B. mittels moderner 3D-Drucker-Bauteile für Maschinen dezentral herstellen. Dies würde eine größere Autonomie einzelner Produktionsgemeinschaften garantieren und hätte trotzdem im Vergleich zu früheren Methoden keinen sonderlich höheren Arbeits- und Rohstoffaufwand zur Folge. Es ist also vermutlich nicht zu viel gesagt, wenn mensch behauptet: das Internet ist DAS Werkzeug zur Schaffung einer anarchistischen Gesellschaft.

Welche (Internet-)Lektüre schlagt ihr vor?

Rudi: Hier ist sicher nicht der Raum alles was es gibt aufzulisten. Einige sachdienliche Hinweise möchte ich aber doch geben.

Zuerst natürlich mal die Gai Dào selbst. Diese findet ihr unter gaidao.blogsport.de. Natürlich ist auch die Seite des Foruma deutschsprachiger Anarchist*innen eine Empfehlung wert: fda-ifa.org. Dort findet ihr auch zahlreiche Links zu weiteren anarchitsichen Gruppen, Initiativen, Organisationen und Medien und viele weitere Links mehr. Darüberhinaus können wir natürlich auch die Seiten der GWR (www.graswurzel.net), der FAU (www.fau.org) und der DA (www.direkteaktion.org) bedenkenlos empfehlen (wo ihr auch wieder jede Menge Links finden werdet). Neben systempunkte.org gibt es auch noch syndikalismus.wordpress.com und natürlich noch zahlreiche weitere Blogs, anarchistische (web)Radios usw. usf.

jt: Dazu sei kurz erwähnt, dass unsere Redakteur*innen neben den üblichen A-Seiten auch immer wieder auf eurer Seite stöbern sowie auf Telepolis und den großen bürgerlichen Infoseiten.

Hier einige spezielle Tipps mit eher unbekannten Seiten:

  • Interessante Infos über die USA und die Wissenschaften im Allgemeinen(engl.):  dangerousintersection.org
  • Der neue Atheismus im Aufwind (engl.): bigthink.com/blogs/daylight-atheism
  • Exzellente Wirtschaftsanalysen (dt.): spiegelfechter.com/wordpress
  • Wer’s lieber etwas trashiger mag… (dt.): blog.pantoffelpunk.de
  • Aktuelle Infos zu Lateinamerika (als News, aber auch Radio) (dt.): npla.de

w.m.: Die beste deutschsprachige Anarch@seite ist m.M.n. anarchismus.at – richtig viele gute Texte aus verschiedensten Zeiten und Strömungen und dazu im Vergleich zu vielen anderen Seiten sehr gut strukturiert. Die hat mir sehr weiter geholfen, als ich noch auf der Straße gelebt hab' und selten Kohle für Bücher hatte. Zum Thema Shoa und Nationalsozialismus noch zwei sehr gute und leider viel zu unbekannte Seiten: Zum einen holocaustmusic.ort.org, eine Seite, die sich mit Musik während der Shoa auseinandersetzt und dort auch hörbar ist. Dort findet sich auch eine sehr reichhaltige Liste von eher unbekanntem Liedgut aus Widerstand und KZs, lässt sich auch sehr gut z.B. für audio-visuelle Mahnwachen nutzen. Die zweite Seite ist ein Projekt zum Mitmachen: gedenkplaetze.info dokumentiert europaweit Mahnmale der faschistischen Gewaltherrschaft und der Arbeiter*innenbewegung. Die Seite ist noch am Wachsen, aber sehr gut angelegt.
Vielleicht noch eine letzte Seite, nochmal zum Thema Musik, da halten mich die Leute immer für bescheuert: kampflieder.org Eine Seite mit mittlerweile annähernd 2.000 politischen Liedern mit Text, oft Noten und Akkorde, Youtube-Videos und auch diversen Playlisten. Seid gewarnt, da gibt es richtig viel ekligen Stalin- und Leninkram, aber eben auch die wohl größte strukturierte Sammlung von Anarch@-Liedern oder jiddischem Widerstandsliedgut.

  • 1. Forum deutschsprachiger Anarchist_innen
  • 2. von 1980 bis 2004 erschienene Zeitschrift
  • 3. beide Zeitungen haben auch online-Präsenzen: Graswurzelrevolution; Direkte Aktion
  • 4. Gemeint ist das das Internationale anarchistische Zusammentreffen in St. Imier. Siehe diesen Beitrag.